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29. September 2025 / Kommentare (0)

Wandern bei Regen: Layering-Checkliste für 5–20°C und wechselhaftes Wetter

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung – dieses Sprichwort bewahrheitet sich vor allem beim Wandern bei Regen. Auch wenn viele Wanderer lieber bei Sonnenschein starten, kann eine Wanderung im Regen durchaus Spaß machen, sofern man richtig vorbereitet ist. In diesem Artikel erfährst du, wie das Schichtenprinzip (Layering) dabei hilft, dich bei Temperaturen von 5 bis 20 °C und wechselhaftem Wetter warm und trocken zu halten. Wir geben dir Tipps zur optimalen Wanderbekleidung, zur Ausrüstung und zur Sicherheit, damit deine Regenwanderung zum Erlebnis wird.

Warum Wandern bei Regen seinen Reiz hat

Viele verbinden Wandern mit blauem Himmel und Sonnenschein. Doch Wandern bei Regen hat sogar Vorteile: Du schwitzt weniger als bei Hitze, die Stimmung in der Natur wirkt durch Wolken und Nebel oft mystisch, und auf den Wanderwegen begegnet man viel weniger Menschen. Die Landschaften präsentieren sich in sattem Grün, und Regentropfen glitzern auf den Blättern. Außerdem regnet es selten den ganzen Tag durch – meist wechseln sich Schauer und trockene Phasen ab. Mit der richtigen Regenbekleidung und Planung kannst du diese ruhige Atmosphäre genießen und sogar schöne Fotos und Erinnerungen sammeln.

Natürlich stellt Regenwetter auch besondere Herausforderungen. Nasse Wanderwege können rutschig sein, tiefhängende Wolken verschlechtern die Sicht, und bei Gewitter besteht akute Blitzschlaggefahr. Um solche Bedingungen sicher zu meistern, brauchst du angepasste Ausrüstung und solltest ein paar Regeln beherzigen. Die wichtigste Regel: Bleib trocken und halte deinen Körper warm, ohne jedoch zu überhitzen. Wie das gelingt? Hier kommt das Zwiebelprinzip ins Spiel.

Renner XXL Magazin | Wandern bei Regen: Layering-Checkliste für 5–20°C und wechselhaftes Wetter

Das Zwiebelprinzip – die Antwort auf wechselhaftes Wetter

Unter wechselhaften Bedingungen mit Temperaturschwankungen zwischen 5°C am Morgen und 20°C am Nachmittag ist Flexibilität bei der Kleidung gefragt. Das Schichtenprinzip (auch Layering genannt) ist hier die Antwort. Dabei trägt man mehrere Kleidungsschichten übereinander, die jeweils unterschiedliche Rollen erfüllen. So kannst du je nach Situation eine Schicht wechseln oder ablegen, um weder auszukühlen noch ins Schwitzen zu geraten.

Das Layering gliedert sich in drei Hauptschichten:

  • Basisschicht (Base Layer): liegt direkt auf der Haut und sorgt für Feuchtigkeitsmanagement. Sie leitet Schweiß und Feuchtigkeit weg vom Körper, sodass die Haut trocken bleibt.
  • Mittelschicht (Mid Layer): dient der Isolation und Wärmespeicherung. Sie hält deinen Körper warm, indem sie die Körperwärme einschließt.
  • Außenschicht (Shell Layer): bildet den Regenschutz und Windschutz. Diese Schicht hält Nässe (Regen, Schnee) und kalten Wind von den unteren Schichten fern und ist im Idealfall zugleich atmungsaktiv, damit Feuchtigkeit von innen entweichen kann.

Das Zwiebelprinzip hat viele Vorteile: Du kannst flexibel auf Wetter und Temperaturen reagieren, Überhitzung verhindern und bist selbst bei Wetterumschwüngen bestens gerüstet. Wichtig ist, dass alle Schichten atmungsaktiv sind und aus Funktionsmaterialien bestehen. Kunstfasern oder Merinowolle eignen sich am besten als Baselayer, da sie auch in feuchtem Zustand noch wärmen. Gerade wenn man etwas mehr Körperfülle hat, staut sich die Hitze in ungünstiger Kleidung schneller. Hier zahlt sich qualitativ gute Wanderkleidung in Übergrößen aus, wie sie Outdoor Renner bietet: gut geschnittene, funktionelle Jacken und Hosen, die ausreichend Platz bieten und weder einengen noch wie ein Sack wirken.

Im Folgenden schauen wir uns an, wie du die Layering-Checkliste für eine Regenwanderung zusammenstellst – Schicht für Schicht von Kopf bis Fuß.

Schicht für Schicht: Die Layering-Checkliste für Regenwanderungen

Baselayer – die wichtige erste Schicht

Die unterste Schicht bildet die Grundlage deines Wanderoutfits. Ein guter Baselayer sorgt dafür, dass sich Feuchtigkeit nicht auf deiner Haut staut. Wähle ein langärmeliges oder kurzärmeliges Funktionsshirt bzw. Thermo-Unterwäsche aus synthetischem Material oder Merinowolle. Diese Materialien trocknen schnell und halten auch im feuchten Zustand warm. Wichtig: Zieh niemals ein Baumwoll-T-Shirt als erste Schicht an. Baumwolle saugt Wasser auf wie ein Schwamm und kühlt dich aus, was im Regen schnell zu Nässe und Frösteln führen kann.

Achte darauf, dass der Baselayer eng am Körper anliegt, ohne einzuengen, denn nur so kann er Schweiß effektiv abtransportieren.

Midlayer – die anpassbare Wärmeschicht

Die Mittelschicht ist dafür zuständig, deine Körperwärme zu speichern. Hier kommen Fleecejacken, Softshells oder leichte Daunen-/Kunstfaserjacken ins Spiel. Bei etwa 5–10°C brauchst du eine wärmende Schicht, z.B. eine dickere Fleecejacke oder eine leichte wattierte Jacke. Bei 20°C dagegen kannst du diesen Midlayer vielleicht ganz im Rucksack lassen. Die Kunst beim Layering ist, den Midlayer rechtzeitig an- oder auszuziehen, bevor dir zu kalt oder zu warm wird.

Ein Fleece oder eine Softshell-Jacke ist ideal, weil sie atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit von der Basisschicht weiter nach außen durchlässt. Softshells bieten zusätzlich leichten Windschutz und eignen sich gut, solange der Regen nur nieselt oder pausiert. Sollte es stärker regnen, muss aber eine richtige Regenjacke drüber (Softshells sind meist nur wasserabweisend, nicht wasserdicht).

Vermeide es, alle Schichten auf einmal anzulassen, wenn es wärmer wird – sonst kommst du ins Schwitzen und kühlst beim nächsten Wetterumschwung aus. Merke: Lege lieber eine Schicht frühzeitig ab, bevor du schweißnass wirst.

Außenschicht – Schutz vor Regen und Wind

Die oberste Schicht deiner Wanderkleidung muss Wind und Wetter trotzen. Eine gute Regenjacke (Hardshelljacke mit Membran) ist das Herzstück deiner Regenbekleidung. Sie sollte absolut wasserdicht (Stichwort Wassersäule, ideal ab 10.000 mm aufwärts) und winddicht sein, gleichzeitig aber atmungsaktiv, damit sich kein Hitzestau bildet. Modelle mit Belüftungsreißverschlüssen unter den Achseln (Pit-Zips) sind von Vorteil, um bei Bedarf Frischluft hereinzulassen. Achte auf einen hochschließenden Kragen, eine verstellbare Kapuze (idealerweise mit Schirm oder Schild fürs Gesicht) und gut schließende Bündchen an Armen und Taille, damit kein Wasser eindringt.

Outdoor Renner bietet zahlreiche Regenjacken für Damen und Herren (auch in großen Größen), die diese Kriterien erfüllen. Wichtig ist, dass die Jacke genug Raum bietet, um deine Midlayer darunter zu tragen, ohne zu spannen.

Neben der Jacke ist bei richtigem Regen auch eine Regenhose unverzichtbar. Eine wasserdichte Überhose ziehst du über deine normale Wanderhose, um dich gegen Nässe von unten und gegen kühlen Wind zu schützen. Ideal sind Modelle mit seitlichen Reißverschlüssen am Bein, damit du sie auch mit Schuhen leicht überziehen kannst. Achte darauf, dass die Regenhose atmungsaktiv ist und einen gummierten Bund oder Kordelzüge hat, damit kein Wasser von oben hineinfließt.

Unter der Regenhose trägst du am besten eine robuste, schnelltrocknende Wanderhose aus Kunstfaser. Bei 5–10°C kann auch eine dünne lange Funktionsunterhose sinnvoll sein, um die Beine warm zu halten. Steigt das Thermometer Richtung 20°C, reichen normale Wanderhosen; hier sind Zip-Off Hosen praktisch, da du sie bei Wärme in Shorts verwandeln kannst. Vergiss nicht, dass du auch obenrum flexibel bleiben solltest: Trage ggf. einen leichten Multifunktionsschal oder Buff, den du je nach Bedarf über den Hals ziehen oder als Stirnband verwenden kannst, sowie eine Mütze oder Kapuze, um den Kopf vor Auskühlung zu schützen. Bei Nieselregen genügt manchmal eine Schirmmütze oder ein breiter Hut, der die Regentropfen abhält – aber spätestens wenn es stärker regnet, gehört die Kapuze drüber.

Wanderschuhe und Socken – trockene Füße trotz Regen

Nasse Füße können eine Wanderung zur Tortur machen. Daher sind gute Wanderschuhe bei Regenwetter Gold wert. Optimal sind wasserdichte Wanderschuhe oder -stiefel, z.B. mit Gore-Tex-Membran, die kein Wasser eindringen lassen. Ebenso wichtig ist eine rutschfeste Profilsohle mit gutem Grip, denn auf schlammigen oder glatten Untergründen erhöht Regen die Rutschgefahr. Höhere Schuhe oder Stiefel haben den Vorteil, dass weniger Wasser von oben eindringen kann, und sie stützen den Knöchel auf unebenem Terrain.

Auch die besten Schuhe kommen an ihre Grenzen: Irgendwann dringt bei langem Regen etwas Nässe ein. Trage daher Wandersocken aus Merinowolle oder Synthetik, die auch nass noch wärmen. Packe außerdem ein zweites Paar Socken ein, um bei einer Pause wechseln zu können – trockene Füße heben sofort die Stimmung.

Rucksack und Extras: Ausrüstung für Regenwetter

Neben der Bekleidung gibt es ein paar Dinge, die in keinem Rucksack fehlen sollten, wenn du bei Regenwetter unterwegs bist:

  • Rucksack-Regenschutz: Schütze den Inhalt deines Rucksacks vor Nässe! Nutze eine Regenhülle (viele Rucksäcke haben eine integriert) oder stülpe notfalls einen großen Müllbeutel über. Wichtige Dinge kannst du zusätzlich in wasserdichten Beuteln oder Drybags verstauen.
  • Wechselkleidung: Nimm mindestens ein trockenes Shirt (und Unterwäsche) als Reserve mit. Falls deine Basisschicht durchnässt, kannst du dich umziehen und Auskühlung verhindern.
  • Wanderstöcke: Nasse Wurzeln und Steine werden schnell zur Rutschpartie. Wanderstöcke geben dir extra Halt und Balance auf glitschigem Untergrund. Zudem entlasten sie die Knie bergab, was bei aufgeweichtem Boden angenehm ist.
  • Regenschirm: Ein leichter Trekking-Regenschirm kann ein wahrer Luxus auf Regenwanderungen sein. Er schützt dich und dein Gesicht direkt vor Regentropfen und lässt gleichzeitig Luft zirkulieren. Natürlich ist ein Schirm vor allem bei leichtem Regen und wenig Wind sinnvoll; bei Sturm oder im dichten Wald ist er unhandlich.
  • Warme Getränke & Snacks: Eine Thermoskanne mit heißem Tee hebt die Moral und wärmt dich von innen. Vergiss nicht, ausreichend Snacks einzupacken – bei nasskaltem Wetter verbrennt der Körper mehr Energie als man denkt.

Sicherheit zuerst: Planung und Verhalten bei Regen

Sichere Wanderungen beginnen mit guter Planung. Schau dir den Wetterbericht genau an, bevor du losgehst. Bei akuter Gewitterneigung plane deine Tour so, dass du rechtzeitig vor dem Unwetter im Tal oder in einer Hütte bist – oder verschiebe die Wanderung. Auf Gipfeln und Graten bist du bei Gewitter am falschen Platz – Blitze suchen sich hohe Punkte. Auch starker Sturm oder heftiger Dauerregen können ein Grund sein, eine Tour abzubrechen oder umzudisponieren.

Wähle bei Regen am besten eine Tour in niedrigerer Höhe und weniger exponiertem Gelände. Vermeide bei Regen anspruchsvolle oder ausgesetzte Wege. Ideal sind Rundwege oder Strecken nahe im Tal, wo du notfalls abbrechen kannst. Eine Hütte auf halber Strecke als Zwischenziel ist perfekt, um dich aufzuwärmen, trockenzulegen oder bei Wetterverschlechterung Schutz zu finden.

Gib jemandem deine geplante Route durch und nimm nach Möglichkeit nicht allein an stürmischen Tagen die abgelegensten Wege. In der Gruppe macht’s zudem mehr Spaß, und man kann sich gegenseitig motivieren, wenn mal das Wetter aufs Gemüt drückt. Beachte auch die kürzeren Tageslichtzeiten in den kühleren Jahreszeiten – im Herbst wird es früher dunkel, vor allem bei Wolken.

Pausen: Mach regelmäßig kurze Pausen, aber bleibe nicht zu lange im Kalten sitzen. Zieh dir für Pausen am besten eine Isolationsschicht mehr an oder suche einen geschützten Platz (z.B. einen Unterstand oder dichtes Waldstück), damit du nicht auskühlst. Setz dich nicht direkt auf nassen Untergrund, sondern nutze deinen Rucksack oder eine Sitzunterlage (zur Not funktioniert auch die Rucksackregenhülle als Sitzschutz).

Häufige Fehler bei Regenwetter vermeiden

  • Fehler 1: Baumwollkleidung tragen – Wie oben erwähnt: Baumwolle trocknet schlecht und kühlt dich aus. Setze stattdessen auf funktionale Materialien.
  • Fehler 2: Wetter unterschätzen – Ohne Regenjacke oder Regenschutz loszugehen, weil die Sonne morgens scheint, rächt sich. Pack zur Sicherheit immer eine leichte Regenbekleidung ein, vor allem in den Übergangszeiten (Frühjahr/Herbst).

Gut gerüstet macht Wandern im Regen Laune

Wandern im Regen muss weder ungemütlich noch gefährlich sein. Mit der passenden Kleidung nach dem Zwiebelprinzip, guter Ausrüstung und vorausschauender Planung kannst du auch bei Regenwetter tolle Touren erleben. Wenn du unsere Tipps beachtest, wirst du merken: Eine Regenwanderung kann ein ganz eigenes Flair haben und dir Naturerlebnisse schenken, die du bei strahlendem Sonnenschein verpasst.

Also, raus in die Elemente – Regenjacke an, Rucksack schultern und los geht’s ins Abenteuer!

Wandern bei Regen: Layering-Checkliste für 5–20°C und wechselhaftes Wetter Zuletzt aktualisiert: 29.09.2025 von

Last modified: 29. September 2025

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