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13. Dezember 2022 / Kommentare (2)

BMI – Ab wann Übergewicht und Adipositas?

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Der Body-Mass-Index (BMI) gibt Auskunft darüber, ob Übergewicht besteht. So lässt er sich berechnen: Die Körpergröße (in Meter) zum Quadrat nehmen, dann das Körpergewicht (in Kilo) durch den errechneten Wert teilen. Wichtig zu wissen: Der BMI allein ist nicht immer aussagekräftig.

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Kritik am Body Mass Index (BMI)

Der BMI ist also ein Maß für den Körperfettanteil eines Menschen, das anhand des Gewichts und der Körpergröße berechnet wird. Es wird oft als Indikator für Übergewicht oder Fettleibigkeit verwendet, obwohl es keine direkte Messung des Körperfettanteils darstellt. Allerdings gibt es einige Kritikpunkte an der Verwendung des BMI als Maßstab für die Beurteilung des Gewichts.

Ein Problem mit der Verwendung des BMI als Indikator für Übergewicht ist, dass er nicht zwischen Fett- und Muskelmasse unterscheidet. Ein athletischer Mensch mit viel Muskelmasse könnte laut dem BMI als übergewichtig eingestuft werden, obwohl er in Wirklichkeit einen gesunden Körperfettanteil hat. Auf der anderen Seite könnte eine Person mit wenig Muskelmasse und viel Körperfett als normalgewichtig eingestuft werden, obwohl sie in Wirklichkeit übergewichtig ist.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass der BMI keine Rückschlüsse auf die Gesundheit einer Person zulässt. Eine Person mit einem BMI im „gesunden“ Bereich kann immer noch gesundheitliche Probleme haben, während eine Person mit einem „schlechten“ BMI durchaus keinerlei gesundheitliche Probleme haben kann.

Es zählt jeder Zentimeter

So können sehr muskulöse Menschen einen scheinbar kritischen BMI haben, jedoch aufgrund der schweren Muskelmasse und eben nicht wegen überschüssigen Fetts. Zudem sagt der BMI nichts darüber aus, wo sich das Fett im Körper befindet, also ob es am Bauch sitzt oder woanders. Sinnvoller ist es daher, zusätzlich den Taille-Hüft- Quotienten zu bestimmen. Dieser Wert gibt Auskunft darüber, ob sich relativ viel Fett am Bauch befindet, was als bedenklich gilt.

Es sind nur ein paar Zentimeter mehr oder weniger, doch sie entscheiden darüber, was als gesund und was als ungesund gilt: Die Rede ist von unserem Bauchumfang. Dort, rund um Taille und Nabel, befindet sich bei etwa der Hälfte aller Frauen und bei zwei Dritteln der Männer zu viel Fett.

So berechnet sich der BMI: Das Körpergewicht in Kilogramm wird geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat.

Mit welchem BMI gilt man als übergewichtig?

Der BMI ist ein Maß dafür, ob jemand ein gesundes Gewicht hat. Er berechnet sich aus dem Verhältnis von Körpergewicht und Größe und wird in kg/m² angegeben. Ein BMI von 18,5 bis 25 gilt als normal, ein BMI von 25 bis 30 als übergewichtig und ein BMI über 30 als fettleibig.

Übergewicht wird normalerweise definiert als ein Body-Mass-Index (BMI) von 25 oder höher. Der BMI berechnet sich aus dem Verhältnis von Gewicht zu Größe und kann verwendet werden, um die allgemeine Fettleibigkeit einer Person zu bestimmen. Ein BMI von 30 oder höher gilt als Adipositas (Fettleibigkeit). Obwohl der BMI ein nützliches Werkzeug sein kann, gibt es auch andere Faktoren, die bei der Beurteilung des Gewichts einer Person berücksichtigt werden sollten, wie zum Beispiel die Verteilung des Körperfetts und die Muskelmasse. Es ist immer ratsam, einen Arzt zu konsultieren um Ihre Gesundheit entsprechend zu überprüfen und zu beraten.

Ab wann hat man Adipositas?

Adipositas, auch Fettleibigkeit genannt, ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch das Übergewicht und eine erhöhte Fettmasse im Körper verursacht wird. Man spricht von Adipositas, wenn der Body-Mass-Index (BMI) über 30 liegt. Adipositas kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen und ist ein Risikofaktor für viele chronische Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gelenkprobleme. Es ist wichtig, dass Menschen mit Adipositas professionelle Unterstützung bei der Gewichtsreduktion erhalten, um ihre Gesundheit zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden.

Die Menschen in Europa bringen zu viele Kilos auf die Waage. 60 Prozent der Erwachsenen leben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit deutlichem Übergewicht und Fettleibigkeit. In Deutschland sind Männer mehr von Adipositas betroffen als Frauen: Der Wert der Frauen liegt unter 50, der der Männer bei 65 Prozent. Besonders stark grassiert Adipositas unter jungen Erwachsenen zwischen 25 und 34 Jahren. Übergewicht und Fettleibigkeit hätten epidemische Ausmaße erreicht, heißt es im neuen „Europäischen Fettleibigkeitsbericht“ der WHO. Nur in den USA sei die Verbreitung unter Erwachsenen höher. In Europa gelten Menschen ab einem BMI von 25 als übergewichtig, ab 30 sprechen die Experten von Fettleibigkeit.

 

AUCH DIE GENE SPIELEN EINE ROLLE

Jeder Mensch kann Adipositas entwickeln, bei uns sind inzwischen auch zunehmend Kinder betroffen. Fettleibigkeit entsteht natürlich nicht über Nacht, sondern entwickelt sich über Jahre hinweg. Die Ursache: Dem Körper wird dauerhaft mehr Energie – also mehr Kalorien – über die Nahrung zugeführt, als er verbraucht. Diese überschüssigen Kalorien werden als Fett gespeichert. Neue Studien haben allerdings ergeben, dass auch die Gene eine Rolle spielen. Die Forschung dazu steht aber erst am Anfang. Die WHO teilt die Krankheit in eine Vorstufe und drei Schweregrade ein.

Die Vorstufe Präadipositas bewegt sich bei einem BMI zwischen 25 und 29,9. Patienten mit einem BMI-Wert zwischen 30 und 34,9 leiden an Adipositas Grad I. Die Leitlinie „Prävention und Therapie der Adipositas“ der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) stuft das Risiko für Folgeerkrankungen hier als erhöht ein. Und die sind ernst zu nehmen: Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Arthrose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Probleme mit der Blase. Bei einem BMI zwischen 35 und 39,9 handelt es sich um Adipositas Grad II. Die schwerste Form der Adipositas beginnt ab einem BMI-Wert von 40. Mediziner sprechen dann von „Adipositas permagna“ oder „morbider Adipositas“. Bei einem BMI-Wert ab 40 leiden die Patienten zudem unter deutlicher Kurzatmigkeit und Gelenkschmerzen, außerdem schwitzen sie stark.

VERHALTENSTHERAPIE KANN GUT HELFEN

Eine Rolle für Folgeerkrankungen spielt auch, wo im Körper das Fett sitzt. Bei einem erhöhten Anteil des Bauchfetts sprechen Mediziner von einer sogenannten abdominalen Adipositas. Das Bauchfett erhöht das Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich.

Aber Adipositas lässt sich heilen. Ein veränderter Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßigem Sport baut das Übergewicht wieder ab. Es kommt dabei aber nicht darauf an, so schnell und so viel wie möglich abzunehmen. Radikal- und Blitzdiäten belasten den Körper eher, und vor allem tritt dann der sogenannte Jo-Jo-Effekt ein: Das Gewicht steigt, sobald der Patient sich nicht mehr nach der Diät ernährt.

Starkes Übergewicht ist nicht nur körperlich ungesund – auch die Seele leidet. Menschen mit Adipositas sind im täglichen Leben eingeschränkt, sie fühlen sich in ihrer Haut nicht wohl, und manchmal werden sie auch von ihren Mitmenschen angefeindet. Das Risiko psychischer Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen kann dadurch erhöht werden. Abnehmen sollten die Patienten langsam und nachhaltig: fünf bis zehn Prozent des Ausgangsgewichts innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate.

Das klappt natürlich nur dann, wenn die Veränderungen sich gut in den Alltag einbauen lassen. Vor allem darf der Genuss beim Essen nicht zu kurz kommen, sonst nützen die schönsten Vorsätze nichts. Das Essen muss schmecken, sonst fallen die Patientinnen und Patienten irgendwann in die alten und ungesunden Verhaltensmuster zurück. Eine Verhaltenstherapie kann helfen, den Teufelskreis aus ungesunder Ernährung, Gewichtszunahme und körperlicher Faulheit zu durchbrechen.

Abspecken ist sinnvoll

25 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland gelten sogar als krankhaft übergewichtig – adipös, wie Experten dazu sagen. „Das ist ein großes Problem für die Gesundheit, denn Bauchfett kann Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes fördern und das Risiko für Schlaganfälle erhöhen“, erläutert Prof. Jens Aberle, Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft.

Anders als zu viele Kilo an Beinen, Hüften oder am Po, sitzt das Fett am Bauch nicht unter der Haut (subkutan), sondern legt sich in der freien Bauchhöhle direkt um die inneren Organe wie Leber, Nieren, Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse. Ärzte bezeichnen es daher auch als Viszeralfett (von lateinisch „viscera“: die Eingeweide). „Bauchfett ist kein Energiespeicher, sondern eine tickende Zeitbombe für die Gesundheit, weil es Hormone und Substanzen produziert, die Entzündungen fördern und so das Immunsystem schwächen“, warnt Prof. Jens Aberle.

Das geringste Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch ungesundes Bauchfett haben Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) zwischen 22 und 23, fanden Forscher der Uni Glasgow in Schottland heraus. Der BMI liefert jedoch nur einen Hinweis auf Übergewicht, sagt aber nichts darüber aus, ob beim Bauchfett bereits eine kritische Grenze überschritten ist. Das lässt sich am besten mit dem sogenannten Taille-Hüft-Quotienten bestimmen (siehe Kasten vorherige Seite). Es empfiehlt sich besonders für Frauen, diesen Wert mit Beginn der Wechseljahre im Blick zu behalten, weil sich durch die damit verbundene Hormonumstellung bevorzugt Fett in der Bauchgegend ansammelt.

Allerdings kann auch jemand, der schlank aussieht, zu viel ungesundes inneres Fett besitzen. Rund 40 Prozent aller Frauen und Männer, die laut BMI ein Normalgewicht haben, gehören dazu. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man daher auch als schlanker Mensch regelmäßig die Werte von Blutzucker, Blutdruck und Blutfett untersuchen lassen – sie geben Hinweise auf das gefährliche Viszeralfett.

Wer auf Kohlenhydrate verzichtet, hilft dem Körper, Fett besser zu verbrennen!

Die Taille-Hüfte-Verhältnis (Waist-Hip Ratio)

Eine weitere beliebte Methode zur Diagnose von Übergewicht ist das Waist-Hip Ratio. Die Taille-Hüfte-Verhältnis (WHR) ist ein Maß für die Verteilung des Körperfetts. Es wird berechnet, indem der Umfang der Taille durch den Umfang der Hüfte dividiert wird. Ein hohes WHR zeigt an, dass eine Person viel Bauchfett hat, was das Risiko von Gesundheitsproblemen wie Herzkrankheiten und Diabetes erhöhen kann. Ein niedriges WHR hingegen deutet darauf hin, dass eine Person relativ weniger Bauchfett hat und möglicherweise ein geringeres Risiko für diese Zustände hat. Um Ihr eigenes Taille-Hüfte-Verhältnis zu berechnen, messen Sie den Umfang Ihrer Taille und Hüfte und dividieren Sie die Taille-Messung durch die Hüft-Messung. Es ist wichtig zu beachten, dass das ideale Taille-Hüfte-Verhältnis je nach Geschlecht, Alter und anderen Faktoren variieren kann.

Mit welchem Waist-Hip-Ratio gilt man als übergewichtig?

Es gibt keine einheitliche Definition dafür, ab welchem WHR jemand als übergewichtig gilt. Einige Experten empfehlen jedoch, dass Männer, deren WHR größer als 0,9 ist, und Frauen, deren WHR größer als 0,8 ist, als übergewichtig gelten. Diese Werte können jedoch variieren und sollten immer im Zusammenhang mit anderen Faktoren wie Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität betrachtet werden. Es ist immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um sich beraten zu lassen und festzustellen, ob man ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme hat.

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BMI – Ab wann Übergewicht und Adipositas? Zuletzt aktualisiert: 02.11.2023 von

Last modified: 2. November 2023

2 Kommentare zu :
BMI – Ab wann Übergewicht und Adipositas?

  1. Susanne1964 sagt:

    Die Frage ist doch welche Rolle spielen genetische Faktoren bei Adipositas, meine freundin kann essen was sie will und nimmt nicht zu

  2. Gast24 sagt:

    Endlich mal ein Artikel, der die Grenzen des BMI aufzeigt. Ich bin muskulös und laut BMI „übergewichtig“, was einfach nicht meiner Realität entspricht.

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