|

12. Januar 2023 / Kommentare (6)

Wie wählt man die richtige Regenbekleidung?

Home » Allgemein » Wie wählt man die richtige Regenbekleidung?

Warst Du jemals in einem Fachgeschäft für Funktionskleidung, hast Dich in einem Dschungel aus Nylon und Polyester verloren gefühlt und nicht gewusst, wie man die richtige Regenbekleidung wählt?

 

Wenn es um Regenbekleidung geht, gibt es einige wichtige Dinge, die du beachten solltest. Hier sind einige Tipps:

  • Wähle atmungsaktive Materialien wie Gore-Tex oder eVent. Diese Materialien sorgen dafür, dass Feuchtigkeit nach außen transportiert wird, während gleichzeitig Wasser von außen abgehalten wird.
  • Achte auf wasserdichte und atmungsaktive Reißverschlüsse. Diese sorgen dafür, dass Feuchtigkeit nicht durch die Reißverschlüsse eindringen kann.
  • Wähle Bekleidung in mehreren Schichten. Dies ermöglicht es dir, die Wärme- und Feuchtigkeitsregulation an die aktuellen Bedingungen anzupassen.
  • Wähle hellere Farben für bessere Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen.
  • Investiere in eine gute Regenjacke und -hose. Diese sind unerlässlich, um vor Regen geschützt zu sein.
  • Packe auf jeden Fall eine Regenjacke und -hose in deinen Rucksack, wenn du auf eine Wanderung oder ein Outdoor-Abenteuer gehst, auch wenn das Wetter gut aussieht.

 

 

Inhaltsverzeichnis

Die verschiedenen Arten von Wetterschutz

Jede Regenjacke bietet eine unterschiedliche Form von Wetterschutz. Das Verständnis der Fachterminologie hilft Dir, zu verstehen, welchen Grad an Schutz ein funktionelles Regenkleidungsstück bietet.

Wasserdicht vs. wasserabweisend

Den Begriff „wasserdicht“ verwenden Hersteller, wenn die Beständigkeit wirklich ausreicht um Regen komplett abzuhalten. Obwohl es dafür keine festgelegten Prüfnormen gibt, kannst Du darauf vertrauen, dass jeder seriöse Hersteller, der seine Hose oder Jacke als wasserdicht bezeichnet, diese auch gewährleisten kann.

Wasserdicht und atmungsaktiv

Diese Art von Funktionskleidung hält die Haut trocken und transportiert gleichzeitig Schweiß und Ausdünstungen nach außen. Das Tragegefühl ist angenehmer als bei einem nicht atmungsaktiven Produkt. Damit bei der Wasserdichte keine zu großen Abstriche gemacht werden müssen, ist die Technik und Produktion oftmals deutlich aufwendiger. Wenn die beiden Bezeichnungen wasserdicht und atmungsaktiv zusammenfallen, dann macht sich das meist auch beim Preis bemerkbar.

Wasserabweisend

Wasserabweisende Regenbekleidung ist fast immer auch atmungsaktiv. Oftmals stärker als wasserdichte Regenklamotten. Allerdings machen diese dann bei längerem Aufenthalt im Nassen oder sehr starkem Regen irgendwann schlapp. Diese sind gerade für Sportler, die auch bei kleineren Schauern nicht auf Sport verzichten möchten, beliebt, da man darunter nicht so schnell ins Schwitzen gerät.

Wasserdicht / nicht-atmungsaktiv bzw. nonbreathable

Denke dabei an Regenfolien oder Notfallponcho. Diese Produkte sind wirklich zu 100% wasserdicht und kosten sehr wenig Geld. Allerdings leidet das Tragegefühl bei viel Bewegung weil kaum Luft nach außen transportiert werden kann. Für spontane heftige Schauer gut geeignet, aber sicherlich keine ganzheitliche Lösung als Rain-Wear.

Nicht nur gegen Wetter, sondern auch gegen Wind

Wie auch gegen Wasser soll die richtige Regenbekleidung auch gegen Wind standhalten können. Der Regen kommt meist nicht selten allein, daher sollte man bei der Auswahl auch darauf achten, wie sich das Kleidungsstück bei Sturm verhält.

Wasserdicht / -abweisend = Schutz vor Sturm und Wind?

Es macht Sinn, dass jede wasserdichte Jacke und Hose auch winddicht ist. Wenn sie auch Regen beim Eindringen in das Gewebe blockieren kann, tut sie das mit dem Wind auch. Allerdings je höher die Atmungsaktivität ist, desto eher wird auch ein bisschen Luft von außen nach innen gelassen. Hochtechnische Produkte aus dem höherpreisigen Segment sind dabei oftmals besser darauf abgestimmt, die richtige Balance zu halten.

Winddicht

Wirklich komplett winddicht sind meist günstigere und leichtere Kleidungsstücke. Diese sind oft mit einer praktischen Pack-It Funktion ausgestattet und darauf ausgelegt, dass man sie bequem in die Tasche packen kann und nur dann zum Einsatz bringt, wenn das Unwetter hereinbricht. Bei allen anderen muss immer ein Kompromiss zwischen Atmungsaktivität sowie Wasser- und Winddichte gemacht werden.

3-in-1 Jacken oder Doppeljacken

Diese waren Anfang der 2000er Jahre im absoluten Trend. Natürlich gibt es diese immer noch. Sie kombinieren mehrere Schichten in einer Jacke, so dass man diese immer dem aktuellen Wetter anpassen kann. Sie bestehen meist aus einer Innenjacke (z.B. aus Fleece), einer isolierenden und einer Wetterschutz-Schicht.

Wetterschalen oder so genannte „Shells“

Wenn man sich durch die Welt der Regenjacken und Regenhosen kämpft, begegnet einem immer wieder der Begriff „Shell“. Händler und Hersteller verwenden diesen wie selbstverständlich, daher lohnt es sich, diese Semantik näher zu betrachten.

Mit dem Begriff „Shell“ könnte man bildhaft als MakeUp des Kleidungsstückes bezeichnen. Es bestimmt im Wesentlichen die äußere Optik und auch die Haptik, das Anfassgefühl.

Welche verschiedenen Shells gibt es eigentlich?

Hardshell

Hardshells oder zu Deutsch Hartschale ist eine Mischung aus wasserdicht und atmungsaktiv. Wie der Name schon vermuten lässt, ist das Material im Allgemeinen etwas steifer. Gleichwohl haben sich die Hardshells in den letzten Jahren deutlich verbessert und sind geschmeidiger geworden ohne zuviel ihrer Funktion eingebüßt zu haben. Hardshells sind nicht isoliert, daher kann Wärme aus einer darunterliegenden Basisschicht oder Mittelschicht nach außen gelangen.

Softshell

Die klassische Variante der Softshell integriert eine Isolierschicht mit einer wasserdichten Außenschale. Das Ziel bei der Schöpfung war es, ein einzelnes Kleidungsstück zu schaffen, welches sowohl als mittlere, als auch als Außenschicht funktioniert. Dieser Materialkompromiss sorgen für höhere Atmungsaktivität und durch das weiche Material für mehr Bewegungsfreiheit. Dies geht leider zu Lasten des Schutzes vor Regen, Wind und Kälte. Dennoch sind Softshells hervorragende Allrounder gerade für sportliche Menschen, die sich in ihrer Jacke viel bewegen möchten. Die Flexibilität ist auf jeden Fall ein großer Vorteil

Hybrid-Shell / Hybrid Schale

Dieser Begriff wird bei einer Vielzahl an verschiedenen Jacken und Hosen-Konstruktionen verwendet. Es ist im Grunde genommen, eine Kombination aus Softshell und Hardshell. So werden beispielsweise verschiedene Bereiche an der Jacke mit unterschiedlichen Materialien bestückt. Während vorne und oben mehr wasser- und windichtes Hardshell zum Einsatz kommt, werden die Seiten, der Rücken, die Gelenke und die Achseln mit flexiblem, atmungsaktivem Gewebe versehen. Diese Produktion ist etwas teurer, daher sind Hybridjacken beim Preis eher hoch angesiedelt.

Insulated Shell

Eine Insulated Shell oder auch Isolierte Schale ist typischerweise mit Daunen oder Synthetikfüllung für mehr Wärme bestückt. Es soll sowohl wasserdicht als auch atmungsaktiv sein. Gerade für kältere Tage optimal. Allerdings sollte es getapte Nähte haben um als vollumfänglich wasserdicht zu gelten.

Schichten der Regenbekleidung

Für optimalen Regenschutz wird eine Membran oder Beschichtung in das Material der Jacke mit ein verarbeitet. So besteht das Material Regenkleidungsstück also aus mehreren Schichten. Eine äußere Schicht soll vor Abrieb und natürlich Regen schützen. Die innere Schicht schützt vor Verschleiß vom Tragen und wehr Schweiß und Ausdünstungen ab.

Bei Regenbekleidung gibt es 3 Bauarten: Ein 2-lagiges, 2,5-lagiges und 3lagiges Design:

Wir haben und alle 3 genauer angesehen und erklären die Vor- und Nachteile.

Regenbekleidung - Verschiedene Schichten

2-layer – Die Ruhige

Die Membran oder Beschichtungsschicht wird innerhalb einer äußeren Gewebeschicht aufgebracht, um ein einzelnes Materialstück zu bilden. Eine lose hängende Zwischenlage wird innen eingefügt um die Membran bzw. Beschichtung zu schützen. Sie raschelt nicht so stark, daher kann man von eher „leise“ sprechen. 2-lagige Konstruktionen wird für Freizeit- oder leichte Regenbekleidung verwendet. Dieses Design wird bei eher preiswerteren Produkten verwendet.

2.5-layer – Die Leichte

Hier ist der Begriff „Schicht“ etwas irreführend. Wie auch bei 2- und 3-lagigen Bauweisen verwendet der 2.5-layer ein leichtes, aber haltbares Obermaterial als erste Schicht. Die zweite „Schicht“ ist eigentlich nur ein Polyurethan-Laminat oder eine Beschichtung, die innerhalb dieser ersten Schicht angebracht ist. Schlussendlich wird ein Schutzglanz oder -druck (So genannte „Halbschicht“) über diese zweite Schicht gelegt.

2,5-lagige Regenhosen und -Jacken schaffen einen Mittelweg zwischen Atmungsaktivität und Robustheit und sind in der Regel leichter als andere Konstruktionen.

3-layer – Die Robuste

Hier werden keine Beschichtungen verwendet, sondern eine Membran, die zwischen einem robusten Außengewebe und einer Innenschicht fest eingeordnet ist. Im Allgemeinen sind das die haltbarsten und atmungsaktiven Produkte. 3-lagige Designs wird für hochwertige Regenbekleidung verwendet, die man auch getrost beim Ausflug in die Wildnis tragen kann. Für diese Premium-Regenkleidung muss man auch einen Premiumpreis bezahlen.

Übersicht über die Systeme und deren Leistung, Gewicht und Preis

Übersicht über Schichtsystem von Regenbekleidung

2-layer 2.5-layer 3-layer
Wasserdichte hoch hoch sehr hoch
Atmungsaktivität hoch hoch sehr hoch
Haltbarkeit hoch mittel sehr hoch
Gewicht mittel sehr leicht leicht
Preis moderat niedrig hoch

Regenbekleidung Features

Neben der Technologie gibt es noch eine ganze Reihe an verschiedenen Features und Extras, die nicht nur das i-Tüpfelchen auf der richtigen Regenbekleidung bilden. Diese sind für die Wahl oftmals ein entscheidender Faktor. Nachfolgend findet Ihr eine ganze Reihe an verschiedenen Extras, mit denen Regenjacken und Regenhosen ausgestattet sein können.

Getapte Nähte / Seam taping

Natürlich muss auch eine Regenjacke oder -Hose an vielen Stellen vernäht werden. Damit an diesen Nähten kein Wasser eindringen kann, müssen diese versiegelt werden. Die gängigste Methode ist, die Nähte zu „tapen“, also im übertragenen Sinne verkleben. Dieses Verfahren ist bei wasserdichten Produkten obligatorisch, daher ist Regenbekleidung, deren Nähte nicht versiegelt sind, auch nicht wasserdicht. Bei Billigprodukten kann es passieren, dass die Nähte irgendwann undicht werden. So eine Regenhose oder -Jacke sollte man dann nicht noch einmal kaufen.

Wasserdichte Reißverschlüsse

Gerade die meisten Jacken sind bei der vorderen Öffnung und den Taschen mit Reißverschlüssen versehen. Damit dort kein Wasser nach innen sickern kann, ist es erforderlich, dass diese mit einer gummierten Beschichtung oder einer sogenannten Sturmklappe versehen sind. Beschichtete Reißverschlüsse, auch Laminatreißverschlüsse genannt, sind etwas schwergängiger. Meist ist zusätzlich noch eine Abdeckung mit angebracht, die auch die kleine Öffnung am Ende der Reißverschlussschiene abdeckt. Mit dieser Abdeckung nutzt sich der RV auch nicht so schnell ab und ist länger haltbar.

Kapuze

Eine Kapuze kann natürlich auch enorm wichtig sein. Diese haben oft die Möglichkeit, dass man sie am Rand enger zieht und entsprechend anpassen kann. Haben Jacken diese nicht, ist die Kapuze mehr als designtechnisches Accessoire zu betrachten. Einige Regenjacken haben auch die Funktion, die Kapuze mittels Reißverschluss abzunehmen oder sie im Kragen zu verstauen.

Lüftungsschlitze

Selbst die atmungsaktivste Regenbekleidung kann bei viel Bewegung irgendwann schwitzig werden. Aus diesem Grund sind einige Produkte mit zusätzlichen Lüftungsschlitzen an kritischen Stellen versehen, um Feuchtigkeit besser nach außen abzutransportieren. Auch können diese im Bereich der Taschen angebracht sein.

Anpassungsmöglichkeiten

Zusätzlich zu den schon erwähnten Verstellmöglichkeiten an der Kapuze, bieten gute Regenjacken zusätzlich auch noch Anpassungen an Saum, Taschen und Ärmeln. Am unteren Saum geschieht das meist per Kordelzug an der Taille. Die meisten technischen Regenjacken haben auch Handgelenkverschlüsse, die sich anpassen lassen. Diese Anpassungen sind wichtig, denn wenn das schlechte Wetter etwas nachlässt, kann man die Regenkleidung etwas lockerer stellen und für mehr Belüftung sorgen.

Taschen

Zusätzliche Taschen machen sich meist auch beim Preis bemerkbar. Diese stellen bei Regenbekleidung schließlich „Schwachstellen“ dar, die auf jeden Fall auch mit wasserdichten Verschlüssen gesichert werden müssen. Bei High-End-Produkten gibt es hier auch weitere Features wie ein wasserdichter Ausgang für Kopfhörer, so dass man seinen MP3-Player oder Smartphone auch bei Regen sicher zum Musik hören verwenden kann.

Pack-It-Funktion

Gerade ultraleichte Regenjacken und Regenhosen sind oftmals praktischer Weise mit einer so genannten Pack-It Funktion ausgestattet. Das bedeutet, dass man das Regenkleidungsstück in sich selbst auf ein sehr niedriges Packmaß zusammenstauchen kann und es so locker in einer Handtasche oder Rucksack Platz hat, falls doch mal überraschend Unwetter aufziehen sollte.

Autor

Wie wählt man die richtige Regenbekleidung? Zuletzt aktualisiert: 02.11.2023 von

Last modified: 2. November 2023

6 Kommentare zu :
Wie wählt man die richtige Regenbekleidung?

  1. Tobias L. sagt:

    Die Regenbekleidung sollte auf jeden Fall schon was aushalten können, besonders im Herbst, wenn es fast nur noch regnet. Da sollte es dann schon möglich sein, nicht durchnässt im Regen zu stehen. Denn auch im Regen kann man super am See Erfolg haben oder generell die Natur zu durchforschen.

  2. r76 sagt:

    billige Regenbekleidung ist nie richtig wasserdicht. Und ich rede von wasserdicht ab einer Wassersäule von mindestens 10.000 mm.
    Aldi Jacken kommen auf gerade mal 2.000 mm.

  3. Peter sagt:

    toller Beitrag, ich würde gerne wissen, was der Unterschied zwischen wasserabweisend und wasserdicht ist hinsichtlich der Wassersäule. Danke

  4. Jeff sagt:

    Ich hab mir eine Regen Jacke bei Aldi gekauft, das Resultat war das ich einmal am Baum hängen geblieben bin, und danach war die Jacke zerrissen.

  5. Adam sagt:

    wie viel schichten sollte eine gute Regenjacke haben ?

  6. Gerhard Renner sagt:

    Hallo Adam,

    das kommt darauf an wofür du die Jacke brauchst… wenn du eine dünne Jacke willst nimm eine 2 Lagen Jacken wenn du noch ein Mesh-Futter dazwischen brauchst dann nimm die 3 Lagen Jacke

    lg
    Das RennerXXL Team

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert