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15. Juni 2019 / Kommentare (0)

Kaufberatung Sportbrillen

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Hightech-Gläser und Multifunktionalität – Ratgeber Sportbrillen

Worauf soll man beim Kauf einer Sportbrille auchten? Hier alle Infos:

Egal ob laufen, Radfahren oder andere Outdoor-Aktivitäten – spezielle Sportbrillen sind ein Accessoire, das für viele Freizeitsportler mittlerweile zum Standard gehört. Das gilt insbesondere immer dann, wenn Geschwindigkeit mit entsprechendem Gegenwind, Wettereinflüsse, aufwirbelnder Staub oder wechselnde Lichtverhältnisse im Spiel sind. Aber es sind nicht nur ansprechende Designs, die Sportbrillen populär machen, sondern vor allem auch zahlreiche technische Kniffe, mit denen die Hersteller punkten.

Sportbrillen sind wichtig

Viele Sportunfälle im Augenbereich können verhindert werden, so Augenarzt Dr. Schnell: „Statistisch gesehen betreffen von allen Sportverletzungen etwa ein Prozent die Augen. Ein Drittel dieser Verletzungen ist mittelschwer bis schwer, zwischen sieben und zwölf Prozent führen je nach Sportart zur Erblindung“

Das Wichtigste zuerst: 10 Punkte, worauf es bei Sportbrillen ankommt:

  1. Schutz vor Strahlung (UV-Licht)
  2. Schutz vor Wasser, Schnee, Wind und Dreck
  3. Adaption an die Lichtverhältnisse
  4. Bruch- und Schlagfestigkeit
  5. Belüftung und Anti-Beschlag-Schutz
  6. geringes Gewicht
  7. ergonomische Form
  8. Komfort (kein Drücken, Wackeln oder Rutschen)
  9. Helmkompatibilität
  10. stylishes Design

Das Auge ist unser wichtigstes Sinnesorgan. Rund 90 % der sinnlichen Wahrnehmung erfolgen über unsere Augen. Dabei werden diese beim Sport besonders beansprucht. In den Bergen ist es vor allem die in großen Höhen immer stärker werdende UV-Strahlung (bis zu 20 % pro 1.000 Höhenmeter), die reizt.

Im Wasser und auch im Schnee sind es die starken Reflektionen, welche Reizungen und sogar nachhaltige Schädigungen an den Augen verursachen können. Durch Wimpern, Tränenfluss, Augenlid und Schließreflex verfügen wir zwar über mehrere natürliche Schutzmechanismen für das Auge umfassender Schutz ist beim Sport jedoch nur durch eine Brille gegeben.

Die Zeiten, in denen man von der „klassischen Sportbrille“ in einer allgemeinen Kategorie sprechen konnte, sind allerdings längst vorbei. Alle großen Hersteller haben mittlerweile zahlreiche verschiedene Modelle im Angebot, die auf die jeweiligen Einsatzbereiche angepasst sind und außerdem nach Kriterien wie Funktionen, Scheiben-, Rahmen- oder Passform unterschieden werden können.

Große Marken wie etwa Alpina, Oakley und Co. decken mit ihren Sortimenten die komplette Bandbreite ab – von der Vollrahmen- über die Halbrahmen- bis hin zur rahmenlosen Brille. Für Performance-Sportarten wie Laufen, Rad fahren oder Skitouren gehen, bei denen gute Belüftung und geringes Gewicht gefragt sind, empfehlen die Hersteller rahmenlose Modelle.

Brillen mit Rahmen bieten sich dagegen eher für den Allroundeinsatz an. Eine Alternative zu sportlich orientierten Brillen sind Crossover-Brillen: Das Design dieser Modelle ist klassisch, allerdings kommen Technologien aus dem Sportbereich zum Einsatz. Speziell für Sportler, die während ihrer Aktivität Displays ablesen wollen – etwa beim E-Biken oder Joggen mit einer Running-App auf dem Smartphone – sind teil-polarisierte Linsen interessant. Solche Modelle, wie sie zum Beispiel von der Marke 100% angeboten werden, filtern blendendes Licht aus der Umgebung, aber erlauben weiterhin das Ablesen von Displays.

Gefährliche Strahlung für das Auge

Moderne Topmodelle schützen die Augen vor UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlung. Sind die Brillen entsprechend verspiegelt, verfügen sie auch über einen Infrarotschutz. Laut einer Allensbach-Studie wissen 14 % der Bevölkerung nicht, dass UV-Licht die Augen schädigt. Manche Brillenmodelle haben zudem sogenannte Blaublocker, die das blaue Licht abhalten. Dieses wird als „High-Energy Visible Light“ bezeichnet und ist der sichtbare Teil des Lichtes mit der stärksten Energie. 

Moderne Topmodelle schützen die Augen vor UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlung. Sind die Brillen entsprechend verspiegelt, verfügen sie auch über einen Infrarotschutz. Laut einer Allensbach-Studie wissen 14 % der Bevölkerung nicht, dass UV-Licht die Augen schädigt. Manche Brillenmodelle haben zudem sogenannte Blaublocker, die das blaue Licht abhalten. Dieses wird als „High-Energy Visible Light“ bezeichnet und ist der sichtbare Teil des Lichtes mit der stärksten Energie.

Scheibentechnologien: Hightech pur

Das wichtigste Bauteil einer Sportbrille ist die Scheibe. Sie sorgt für Durchsicht und hilft den Sporttreibenden, zusätzlich geschützt zu sein. Um Letzteres zu gewährleisten, bestehen die meisten Sportbrillengläser heute aus gehärtetem Polycarbonat. Viele moderne Modelle sind zudem mit polarisierten Scheiben ausgestattet.

Das heißt, sie filtern das Licht und lassen nur direkte Sonnenstrahlen durchdringen. Dadurch werden störende Reflexionen und Blendungen geblockt, sodass sie nicht das Auge erreichen können. Das Ergebnis sind stärkere Kontraste. Je nach Hersteller gibt es hier unterschiedliche Ansätze: Topmodelle wie die „Unbreakable“-Linsen von Gloryfy haben beispielsweise durch die sogenannte Massefärbung eine besondere Kontrastwirkung. Durch diese Farbbeständigkeits-Technologie sind die Farben dauerhaft im Material eingeschlossen. Günstigere Modelle hingegen werden meist in Farbbäder eingelegt, wodurch lediglich die Oberfläche der Linse eingefärbt wird.

Der absolute Trend bei High-End-Brillen sind selbsttönende oder sogenannte photochromatische Gläser. Je nach Hersteller wird diese Technologie anders bezeichnet. Bei Alpina spricht man etwa von Varioflex, einer Scheibentechnologie. Die selbsttönenden Scheiben reagieren entweder auf UV-Licht oder auf sichtbares Licht (je nach Schutzstufe und Preiskategorie).

Das Wechseln der Gläser mit Wechselscheiben spielen allerdings vor allem im günstigeren Bereich noch eine große Rolle. Der Klassiker sind hier drei Wechselscheiben in Dunkel, Orange und Klar bzw. Weiß für die verschiedenen Lichtsituationen.

Die Hightech-Gläser moderner Sportbrillen sorgen allerdings nicht alleine für gute Sicht. Ein oftmals im Sport auftretendes Problem sind nasse oder beschlagene Gläser.

Der neueste Clou: hydrophobe Gläser. Deren feuchtigkeitsabweisende Nanostruktur lässt Wasser in Sekundenschnelle abperlen und nimmt den darauf befindlichen Schmutz gleich mit. Die Scheibe ist dadurch nicht nur sauber, sondern trocknet auch schnell. Auch ein Anti-Beschlag-Schutz ist bei heutigen Topmodellen Standard. Dies erreichen die Hersteller auf zwei Arten: die Form der Gläser und deren Beschichtung. Eine stark gewölbte Brillenscheibe in Verbindung mit einer indirekten Luftstromführung sorgt besonders bei schnellen Outdoor-Sportarten für zug- und beschlagfreie Sicht. Alpinas „Fogstop“-Technologie ist dagegen eine Beschichtung auf der Innenseite der Brillengläser.

Rahmentechnologien: Viele praktische Features

Die vielen Einzelteile, aus denen eine Sonnenbrille besteht, müssen dabei perfekt aufeinander abgestimmt sein. Das gilt auch für den Rahmen: Stabilität und Leichtbau, Funktionalität, Schutz und Komfort sind hier die gefragten Features. Die moderne Sportbrille muss vor allem eines sein: multifunktional.

Eine gut designte Brille verfügt über einen geformten Rahmen, der einen festen Sitz garantiert. Bei Gloryfy geschieht dies beispielsweise über eine starke Krümmung des Rahmens, bei SH+ arbeitet man mit besonders breiten Bügeln, die eng am Kopf anliegen. Ein derzeitiger Trend sind Brillen, die über flexible Rahmen verfügen. Diese sind nicht nur sehr biegsam, sondern halten im Outdoor-Einsatz auch einiges aus. Ein Beispiel: Gloryfys „Unbreakable“-Brillen aus NBFX-Kunststoff biegen sich auch nach starker Verformung immer wieder in die Ausgangslage zurück. Bei Sportbrillen für Kinder spielt dieses Feature eine große Rolle.

Welche Sportbrillen gibt es auf dem Markt?

Sportbrillen mit Sehstärke

Ideal für alle Sportler mit Hornhautverkrümmung, die beim Fussball, Fahrrad-Sport, Tennis oder Squash nicht zu Kontaktlinsen greifen wollen.

  • Verglasbare Sportbrillen
    Gibt es bei jedem guten Optiker
  • Sportbrillen mit Wechselgläsern
    Ideal für Brillenträger, die schnell zur Sonnenbrille switchen möchten
  • Sportbrillen mit Clip-in-System
    Hersteller wie adidas, Nike, Uvex oder Oakley bieten Brillen mit Clip-in-Adapter an. Damit lassen sich verschiedene Gläser kombinieren

Die virtuelle Zukunft der Sportbrillen

Besonders im militärischen Bereich, aber auch in der Automobilindustrie sind sogenannte Head-up-Displays, also Anzeigesysteme, bei denen der Nutzer seine Kopfhaltung oder Blickrichtung beibehalten kann, indem ihm die notwendigen Informationen im Sichtfeld angezeigt werden, verbreitet. Auch im Sportbrillensegment gibt es mittlerweile entsprechende Gehversuche: Brillen, die Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Leistung oder aber auch von hinten nahenden Verkehr anzeigen. Trotz aller Euphorie gestaltet sich der Markt allerdings noch relativ übersichtlich: Besonders im Sport bis dato eher unbekannte Marken sind hier derzeit aktiv. Neben dem Start-up Solos Wearables ist vor allem Recon, ein Nebenprojekt des Technologie-Giganten Intel, zu erwähnen. Hinzu kommt das noch junge US-Unternehmen Eversight. Von den großen, bekannten Sportherstellern bietet aktuell dagegen vor allem der GPS- und Navigationsspezialist Garmin eine praktikable Lösung an.

Besonders im militärischen Bereich, aber auch in der Automobilindustrie sind sogenannte Head-up-Displays, also Anzeigesysteme, bei denen der Nutzer seine Kopfhaltung oder Blickrichtung beibehalten kann, indem ihm die notwendigen Informationen im Sichtfeld angezeigt werden, verbreitet. Auch im Sportbrillensegment gibt es mittlerweile entsprechende Gehversuche: Brillen, die Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Leistung oder aber auch von hinten nahenden Verkehr anzeigen. Trotz aller Euphorie gestaltet sich der Markt allerdings noch relativ übersichtlich: Besonders im Sport bis dato eher unbekannte Marken sind hier derzeit aktiv. Neben dem Start-up Solos Wearables ist vor allem Recon, ein Nebenprojekt des Technologie-Giganten Intel, zu erwähnen. Hinzu kommt das noch junge US-Unternehmen Eversight. Von den großen, bekannten Sportherstellern bietet aktuell dagegen vor allem der GPS- und Navigationsspezialist Garmin eine praktikable Lösung an.

Weitere Technologien, welche die Rahmen moderner Sportbrillen auszeichnen, sind insbesondere im Bereich der Passform und des Komforts angesiedelt. Anpassbare Nasenpads und gummierte Bügelenden aus rutschfestem Silikon beispielsweise, die man je nach Belieben einstellen und den individuellen Bedürfnissen anpassen kann. Hersteller wie Adidas liefern manche Modelle beispielsweise mit einem zusätzlichen Nasensteg für eine individuelle Passform aus.

 

Quellen und Nachweise

  1. https://www.mybike-magazin.de/zubehoer_bekleidung/das-leistet-eine-sportbrille-mit-gleitsichtglaesern/a1145.html
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenbrille
  3. https://www.framesdirect.com/knowledge-center/guide-for-best-sunglasses-for-every-sport?affiliate=73
  4. https://www.uvex-sports.com/de/eyewear/sportbrillen/
  5. https://www.nikevision.com/de/de/?setLang=de/de
  6. https://www.sportwissenschaft.rub.de/mam/spomed/mitarbeitende/Jendrusch/da_5_2013_jendrusch-schnell-katlun_s209-211_druckversion.pdf

Autor

Kaufberatung Sportbrillen Zuletzt aktualisiert: 03.11.2023 von

Last modified: 3. November 2023

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